Was die Natur schenkt
Claudia hat schon zur Zeit auf der Alpe Kräuter gesammelt. Daraus hat sie Kräutersalz und Sirup hergestellt. Irgendwann kam das „Gartenhäusle“ dazu, um die Eier, den Honig und die Kräutersalze besser anbieten zu können. Es wurde immer mehr: Marmeladen und Gelees, denn der Garten liefert Jostabeeren, Aronia und Stachelbeeren. Das pinke Springkraut an feuchten Waldrändern wird zu süßem Feenstaub-Aufstrich verarbeitet. Obst und Kräuter wandern in Müslimischungen, Essige und Salben.
Die Natur gibt so viel her, man nimmt es dankbar an. Das war schon immer so, das war sogar manchmal zu viel des Guten, erinnern sich die Schmids. Tobias’ Oma hat immer Johannisbeersaft eingekocht, Claudias Oma Apfelsaft. Man hat nichts verkommen lassen, aber ewig Apfel, ewig Johannisbeeren… Die beiden schauen sich an und grinsen: „Hätten wir uns schon ein wenig früher kennengelernt, hätten wir mal tauschen können.“ Aber weggeworfen wird nichts! „Das kann ich gar nicht, was Gutes wegwerfen“, sagt Claudia. Wenn Oma Hella ein Rezept für ein Gemüse hatte (die eingelegten Zucchini!), ist es gut. Wenn sie keines hatte, wird Claudia anderweitig fündig: Die vom Regen „geernteten“ Tomaten verfeinerte sie in einem grünen Tomaten-Chutney.
Doppeltes Spiel
Claudia bietet eine vielfältige Palette an Produkten, die alle auf der Basis von Wildkräutern und natürlichen Zutaten hergestellt werden. Ihr Wildkräuter-Pesto mit Schafgarbe, Löwenzahn, Gundermann und Giersch ist reich an Bitterstoffen, die dem Körper gut tun. Ihre Frischpflanzenverreibungen – beispielsweise Steinsalz mit Kräutern wie Spitzwegerichknospen, der einen Pilzgeschmack verleihen – sind besonders beliebt.
Kräutersalze, Sirup sowie Marmeladen und Gelees aus Jostabeeren, Aronia und Stachelbeeren ergänzen das Sortiment, wenn der Garten es hergibt. Und dann kann man sich ja von den Bienen was abgucken: Claudias Feenstaub-Aufstrich ist aus pinkem Springkraut gewonnen. Die süßen, nektarreichen Blüten wachsen an feuchten Waldrändern und werden auch von Bienen und Hummeln gerne als späte Trachtpflanze geschätzt. Es wird auch immer mehr des Guten. „Weil ich immer denke, das könnte man auch noch ausprobieren“ gibt Claudia lachend zu, also stehen jetzt auch mal Müslimischungen und Essige im Laden. Wichtig ist ihr die doppelte Wirkung der Pflanzen: Sie geben nicht nur den Geschmack, sondern wirken auch wohltuend auf Körper und Seele – eine großartige Kombination.
Nahrung für Haut und Seele
Zu Claudias Repertoire gehören Dinge, die gut schmecken, aber auch vieles, das gut tut. Räucherbündel, etwa aus Beifuß, Königskerze und Salbei, verbreiten Duft und wirken klärend und reinigend auf den Geist. Ebenso sind die Hydrolate nicht zur Sättigung des Magens, sondern als Nahrung für Haut, Gemüt und Seele gemacht. Lavendel zum Beispiel verwendet Claudia gerne in pflegenden Ölen, in Salben und zur Herstellung von Pflanzenwassern oder in selbstgemachten Seifen. Sämtliche kosmetische Produkte – darunter Seifen, Lippenbalsam, Körperöle – sind von Claudia handgemacht, sie entsprechen aber gleichzeitig dem Apothekenstandard und sämtliche Inhaltsstoffe werden einer Identitätsprüfung unterzogen. Ein Vorteil, wenn man als PTA arbeitet, ein Glücksfall, wenn die Apothekenleitung einen nach Dienstschluss Labor und Messgeräte verwenden lässt. „Ich bin meiner Chefin sehr dankbar“ sagt Claudia. „Es freut mich riesig, dass sie mich dabei unterstützt, regionale Kräuter und altes Wissen darüber in Produkten von hoher Qualität vertreiben zu können.“
Regional einkaufen im Hofladen des Landhof Schmid