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Rückblick: Gastgeberwoche 2025

Ferienwohnung im Allgäu: Goldgrube oder Auslaufmodell? Die Gastgeberwoche gab Antworten

Die Tourismusregionen Alpsee-Grünten, Bad Hindelang, die Hörnerdörfer und Oberstaufen haben auch heuer eine gemeinsame Gastgeberwoche veranstaltet, mit positiver Bilanz. Rund 250 Vermieterinnen und Aussteller kamen Anfang April zusammen, informierten sich über die Zukunft der Ferienvermietung und erhielten wertvolle Praxistipps. Der Tenor: (Klein-)Vermietung lohnt sich weiterhin – wenn man sich anpasst.

Trotz sinkender Zahlen der Gästebetten in kleineren Vermietungsbetrieben, und obwohl eine aktuelle Umfrage darauf hindeutet, dass ein Viertel der Vermieterinnen in den kommenden zehn Jahren die touristische Nutzung ihrer Objekte einstellen könnte, zeigte der Tourismus-Talk: Das Potenzial für Ferienwohnungen im Allgäu ist weiterhin groß. Prof. Guido Sommer von der Hochschule Kempten sieht die Region als stabilen Standort mit hoher Nachfrage, insbesondere von Familien. 

Qualität zahlt sich aus – von der Einrichtung bis zur Kommunikation

Allerdings steigen die Ansprüche an Komfort und Nachhaltigkeit. Roman Schödl (Möbel Böck in Kempten) empfiehlt langlebige und stimmige Möbel, besonders in Küche und Wohnbereich. Steuerberater Tim-Felix Heinze warnt vor Investitionsstau und betont die steuerliche Absetzbarkeit von Modernisierungen. Neben einer zeitgemäßen Ausstattung ist die Online-Sichtbarkeit unerlässlich. Die Anbindung an Buchungsplattformen ist ein Muss. Michaela Scholl (Ferienwohnungen Scholl in Hindelang) findet es bereichernd, dass Ferienvermietung eine so vielschichtige Aufgabe ist, auch wenn es Eigeninitiative und eine langfristige Strategie braucht. Sie plädiert für eine stärkere Vernetzung von Handwerk, Landwirtschaft und Tourismus, um einen regionalen Mehrwert zu schaffen.

Verena Schnatterer (Hotel Alpenblick in Fischen) rät dazu, die Angebote der Tourismusgesellschaften zu nutzen, man müsse schließlich nicht alles alleine machen. Melanie Rothmayr (Tourismus Hörnerdörfer GmbH) verweist auf die Gastgeberberatung – hier findet man zu vielen Themen passgenaue Hilfe.

Die Fachvorträge während der Gastgeberwoche verdeutlichten, dass man in der Ferienvermietung seine „Hausaufgaben“ machen sollte: Eine genaue Zielgruppenanalyse ist unerlässlich für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie. Die regelmäßige Überprüfung von Inklusivleistungen, Stornoregeln und AGBs sorgt für Rechtssicherheit. Der Umgang mit generativer KI kann eine wertvolle Arbeitshilfe sein, erfordert aber das richtige Know-how. Eine genaue Kalkulation der Fixkosten ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit, und eine professionelle, zielorientierte Gästekommunikation wird zum wichtigen Qualitätsmerkmal. Auch die frühzeitige Planung der Betriebsübergabe wurde als wichtiger Punkt angesprochen, um Steuerfallen und Unsicherheiten zu vermeiden.

Fazit: Anpassung ist der Schlüssel zum Erfolg

Prof. Guido Sommer fasste zusammen: Das Allgäu bleibt beliebt, aber Stillstand ist keine Option. Gastgeberinnen und Gastgeber müssen sich den veränderten Bedingungen anpassen, in Qualität investieren und die Unterstützung der Tourismusregionen nutzen – können dann aber auch künftig sehr rentabel Ferienwohnungen vermieten.

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