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Land- & Alpwirtschaft im Allgäu
Ohne die Land- & Alpwirtschaft wäre das Allgäu nicht so, wie es ist und wie wir es kennen. Die Landwirte und Alphirten pflegen die Kulturlandschaft, die das "Grüne Allgäu" so einmalig und liebenswert macht.
Der Begriff "Grünes Allgäu" entstand übrigens Mitte des 19. Jahrhunderts, wo aus dem "Blauen Allgäu" mit hauptsächlich Flachsanbau, das Allgäu der Milch- und Grünlandwirtschaft entstand. Seitdem gehören Kühe, grüne Wiesen sowie die Alpen zum typischen Erscheinungsbild des Allgäus.
Mit Liebe hergestellte Allgäuer Lebensmittel sind der Garant für hohe Qualität. Das "grüne" Allgäu produziert die Milch, aus der Käse und Butter gemacht werden. Die Bauern werden so zum wichtigsten Bestandteil der Allgäuer Landschaft. Sie pflegen und erhalten die schöne Landschaft nachhaltig. Sie produzieren mit ihren bäuerlichen Betrieben, dem Auftrieb des Allgäuer Braunviehs auf Weiden und Alpflächen das so hoch geschätzte, flüssige "weiße Gold". Die Weiterverarbeitung der Milch auf Sennalpen und in Sennereien zu einer Vielzahl von Käseprodukten, Butter und reiner Milch zeugen von solidem Handwerk. Eine Herstellungskette mit dem absolut kürzesten Weg zum Verbraucher schont die Umwelt und schmeckt einfach gut.
Erlebnisse rund um die Alpwirtschaft
Wissenswertes zur Land- & Alpwirtschaft
Die Alpwirtschaft hat Tradition. Aus der Geschichte geht hervor, dass bereits ab dem Jahr 1.059 n. Chr. Vieh auf den Alpen gesömmert wurde. Seitdem haben sich die Arbeitsweise und der Aufwand nur wenig verändert. Auch heute arbeiten die Hirten hart und zumeist von Hand. Manch eine Alpe ist sogar noch ohne Stromversorgung.
Das heute auf den Alpen gesömmerte Jungvieh gilt aber als besonders robust. Lebt es doch den ganzen Sommer über von Wasser, direkt von der Quelle, frischer Bergluft, würzigem Gras und Bergkräutern.
Neben der wirtschaftlichen Nutzung ist bei der Alpbeweidung besonders der Aspekt „Landschaftsschutz“ hoch zu bewerten. Durch die Beweidung und die Pflege der Alpböden wird die Erosion weitgehend verhindert und eine intakte Bergwelt erhalten. Gäbe es die Alpen nicht, die mit Umsicht und Erfahrung derart beschlagen – also mit der passenden Anzahl Vieh bestückt – und bewirtschaftet sind, damit ein Berg ordentlich beweidet wird, sähe das Allgäu ganz anders aus. Nur zehn Jahre, so die Daumenregel, und die Lichtweiden, das sind die freien, zugänglichen Weideflächen, wären wieder verbuscht. Wo aber Strauch und Buschwerk wächst, wächst kein Gras, wachsen keine Kräuter, die Platz und Licht brauchen. Dann bleibt aber beispielsweise auch das Wild weg, das auf frische, saftige Gräser angewiesen ist und so könnte sich die Liste der empfindlichen Wechselwirkungen der Allgäuer Natur noch lange fortschreiben.
Es ist beruhigend zu wissen, dass die Alphirten im Allgäu ihren Beruf mit Herz und Verstand ausüben und sich so für den Fortbestand unserer schönen Berglandschaft einsetzen.
Ein Alpsommer dauert im Oberallgäu in der Regel 100 Tage. Je nach Vegetation und Höhenlage kann diese Zeit variieren. Alpaufzug ist in Obermaiselstein in der Zeit von Anfang bis Mitte Juni. Die ortsansässigen Bauern treiben ihr Vieh gemeinsam auf die Alpe. Bauern aus dem weiteren Umland bringen das Vieh meist per Transporter.
Der Hirte nimmt das ihm anvertraute Vieh in Empfang und prägt sich besondere Merkmale der Tiere ein. In der Regel kennt der “Bearglar”, wie der Hirte im Oberallgäuer Dialekt genannt wird, seine Tiere ohne Zuhilfenahme von Haarmalen oder Ohrmarken. Diese Gabe zeichnet den Älpler aus. Selbstverständlich setzen sich die Bauern nach einer erfolgreichen “Alpfahrt”, wie der Auftrieb auch genannt wird, noch zusammen und feiern mit den Hirten.
Allgemein stellt man sich das tägliche Leben auf der Alpe wie im Paradies vor: Eine herrliche Landschaft - blühende Bergblumen - die himmlische Ruhe - und zu guter Letzt noch eine hübsche Sennerin, die vor der Hütte auf einer Bank sitzt und Zither spielt.
Ein schöner Traum - oder besser gesagt “Klischee”.
Der Alltag sieht weitaus weniger romantisch aus. Meist hat der Älpler neben dem Jungvieh noch ein oder zwei Kühe, die zweimal täglich für den Eigenbedarf gemolken werden müssen. Das Vieh bleibt den ganzen Sommer über Tag und Nacht auf den Alpweiden, teilweise besitzen die Alpen nur Notställe für kurzzeitige Unterstellmöglichkeit. Bei jedem Wetter muss der Hirte draußen sein, beim “Übrluege”, und sich vergewissern, dass noch alle Tiere vorhanden und gesund sind. Sollte sich eines bei der Futtersuche in unwegsames Gelände verstiegen haben, so muss er es sicher wieder zur Herde bringen.
Von Zeit zu Zeit muss die gesamte Herde in einen neuen Einschlag gebracht werden. Die Einzäunungen der verschiedenen Weideflächen müssen kontrolliert, versetzt und nach Bedarf repariert werden. Zur Pflege der Weide gehört auch das Unkrautmähen und Steine sammeln. Die Pflege der kranken und verletzten Tiere gehört ebenfalls zum Alltag des Hirten. Daneben bleibt noch etwas Zeit den Alltag zu führen und die Stallungen in Ordnung zu halten.
Diese verschiedenen Aufgaben fallen täglich an, eine 5-Tage-Woche kennt der Alphirte nicht. Dennoch möchte keiner diesen verantwortungsvollen Beruf missen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit arbeitet auf der Alpe meist nur eine Person. Die zahlreichen Aufgaben lassen den Hirten deshalb nur wenig Zeit, den wandernden Gästen eine große Bewirtung anzubieten. Auf den meisten Alpen kann man jedoch Getränke, teilweise auch frische Milch und belegte Brote bekommen.
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