Vroni, 08.12.2021
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Höhenpanoramaweg in Bolsterlang

Während des Winters gibt es bei uns in den Hörnerdörfern im Allgäu schöne Sonnentage. An einem Samstag zog es uns nach draußen, unser Ziel: der Höhenpanoramaweg der Hörnerbahn. Angekommen im Hörnerdorf Bolsterlang erreicht man gleich am Ortsrand die Talstation. Dort das Auto kostenlos geparkt, Wanderstöcke gepackt und schon schwebten wir in der gelben Gondel nach oben. Die Aussicht war phantastisch und wurde mit jedem Höhenmeter schöner. Unter uns wuselten die Schwüngezieher und Schussfahrer auf der Piste, ein wenig als hätte man bunte Streusel auf weißen Zuckerguss gestreut.

An der Bergstation empfing uns Sonnenschein, der schneestrahlender nicht hätte sein können und statt schnellen Schrittes loszumarschieren, mussten wir das Panorama natürlich erstmal fotografisch festhalten. Schließlich stapften wir doch los, von vielen Pausen unterbrochen, weil man immer wieder – ein wenig ungläubig – dieses perfekte Licht und das perfekte Blau und die mit spitzem Stift gezeichneten Berge betrachten muss, um sich zu vergewissern, dass es echt ist.

Allgäu-Erinnerungen für Herz und Heim

Über sieben Kilometer verläuft der gewalzte Höhenpanoramaweg von der Bergstation schnurstracks geradeaus ins Weiß hinein. In sanften Wellen – praktisch immer im Sonnenschein. Nur an wenigen Stellen kommen die Fichten für einen kleinen Schatten nah genug heran. Auf so einem Abschnitt sah ich ein Ehepaar eifrig irgendwas in Plastiktüten stecken. Neugierig fragte ich natürlich, was da Hübsches gesammelt wird.

Lächelnd öffnete die Dame die Tüte, in der Zapfen, Rindenstückchen und Flechten waren, und ich erhielt reizend-niederländisch zur Antwort:

“Ein bisken Deko für ssuhause, als Erinnerungk an den schön Allgäu!”

Schneeschuhe und Bergkäse

Weiter ging es bis zum Berghaus Schwaben, wo sich die frühen Vögel bereits an Bier und Brotzeit labten. (Die Bergkäse-Brotzeiten haben uns dabei schon ein wenig den Mund wässrig gemacht.) Kurz danach macht der Weg eine Schlaufe durch eine kleine Senke. Ein Kesselchen voller Schnee, glatt und unberührt. Ein Traum in Weiß-Blau und in die Kesselwand haben Tourengeher ihre Muster gespurt. Hier – manchmal sagen Bilder mehr als Worte.

Heißer Winterzauber

Zurück dann mit dem Panorama rechter Hand und jetzt im weicheren Licht des frühen Nachmittags. Eigentlich wollten wir mit diesen Bildern im Kopf nun wieder talwärts gondeln, aber vom „Hörnis Nest“, der Wirtschaft an der Bergstation, stieg Rauch auf.

Rückblick: Der Grillsportverein (doch, doch, so etwas gibt es!) hatte früher zum ultimativen Wettbewerb geladen.“ Jack, the Iceburger“, war als Motto ausgerufen und es standen ein Dutzend grillbegeisterter Teams auf 1.700 Metern und brutzelten Burger, dass es nur so rauchte. So ungewöhnlich das Spektakel war, so lustig war's auch und ja, wir hatten uns damals auf einen Umtrunk dazugesellt.

Die Fleischpflanzerl-Kreationen waren ausgesprochen phantasievoll (mein Favorit: der Alpenburger mit Fichtenzweiglein) und die Stimmung auf dem Höhepunkt. Musste sie auch, denn langsam schielten wir nach der Uhr – die letzte Gondel fährt nämlich um 16 Uhr und die Griller konnten ihre heißen Tonnen schlecht auf Skiern ins Tal befördern.

Entspannung durch Alpenblick

Wir beförderten uns ebenfalls gondelnd nach unten und genossen die letzten Panoramablicke auf das Illertal und die Berge. Unseren Wochenendeinkauf haben wir dann auch noch schnell erledigt und er verlief diesmal völlig tiefen- pardon! -höhenentspannt.

Blogbeitrag von Vroni - Hörnerdörfer im Allgäu
©Tourismus Hörnerdörfer

Vroni

Blogautorin

Griaß di, Mensch! Ich bin die Vroni. Und ich bin eine Allgäuer Kuh. Hauptamtlich arbeite ich als Maskottchen für die Hörnerdörfer – das ist meine kuschelige Seite.

Meine neugierige Seite treibt mich aber immer wieder hinaus in die kleine, weite Welt der Hörnerdörfer – in ihre Natur und in ihre frische Bergluft, aber auch in ihre alten Mythen und Bräuche und natürlich stöbere ich gern in den regionalen Rezeptsammlungen. Ich schätze, die Neugier aufs Allgäu haben wir gemeinsam, gell? Denn sonst wären wir uns hier ja nicht begegnet, so als schreibende Kuh und lesender Mensch. Also dann komm mit, Mensch, ich verspreche Dir, meine Hörnerdörfer haben viel zu erzählen

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