Sennerin auf Zeit - Alpe Schattwald Tag 6

Heute ist eigentlich mein letzter Tag auf der Alpe.

Veröffentlicht am 02.07.2022 - Text von Katrin Frick

Eigentlich! Denn ich habe mich spontan entschieden bis Sonntag zu verlängern und werde sicher auch zukünftig öfter vorbeischauen, um meine Kenntnisse weiter auszubauen. Das Team um Annelies und Bernhard ist wirklich großartig und ich bin sehr dankbar, dass ich durch „Senn auf Zeit“ hier gelandet bin und all diese Erfahrungen sammeln durfte. Natürlich war es auch anstrengend, aber je mehr Routine man mit der Zeit bekommt desto mehr Spaß macht die Arbeit. Die langen Tage enden meist in der urigen Stube – gestern sogar mit ein, zwei Schnäpsle. Danach fällt man mit einer tiefen Zufriedenheit ins Bett und weiß, dass die Arbeit des Tages eine Sinnvolle war. Was will man mehr!

Gemütlicher Abschluss eines langen Arbeitstags in der urigen Stube.
Gemütlicher Abschluss eines langen Arbeitstags in der urigen Stube.

Das Wetter macht heute nicht so richtig mit, es regnet so, dass wir viel in der Hütte wursteln. Gleich morgens steht eine kleine Klettertour auf dem Programm. Die Spinnweben müssen von den Dachbalken entfernt werden. Mit Stirnlampe starte ich meine Tour und bin so mittel erfolgreich. Naja, ein Versuch wars wert.

Morgendliche Klettertour - Die Balken müssen von Spinnweben befreit werden.
Morgendliche Klettertour - Die Balken müssen von Spinnweben befreit werden.

Danach hole ich die Esel Maxl und Loni von der Weide und bringe sie in den trockenen Stall. Auch die kleinen Kälbchen dürfen bei diesem Mistwetter ins Warme.  Danach werden noch die Blumen auf den Balkonen bearbeitet, so dass alles wieder fein ist, wenn morgen die Sonne scheint.

Esel Loni freut sich über den trockenen Stall.
Esel Loni freut sich über den trockenen Stall.

Auf dem Käseproduktionsplan stand heute neben Frischkäse auch Romadur. Für diesen Käse ist die Alpe überregional bekannt. Hierfür wird der Käsebruch in längliche „Kisten“ gebracht und beschwert. Später werden dann kleine „Backsteine“ geschnitten. Je länger dieser Käse reift, desto mehr riecht, man könnte auch sagen stinkt er. Ein saurer Romadur – also mit Essig, Öl und Zwiebeln angemacht, schmeckt superlecker und steht auf der Speisekarte der Alpe. Also schaut vorbei – es lohnt sich!

Heute machen wir Romadur. Ich beim Romadur schneiden.
Heute machen wir Romadur. Ich beim Romadur schneiden.

Übrigens wurde ich diese Woche von einem Fernsehteam begleitet. Das Filmchen könnt ihr Euch am Montag im bayerischen Fernsehen in der Abendschau (zwischen 17.30-18.30 Uhr) ansehen und wohl auch in der Mediathek ».

Zum Schluss dann noch ein bisschen Sprachenkunde:

Kuh = alles was Milch gibt

Jungvieher = der Rest

Rindvieher = meistens Zweibeiner

So, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Vielleicht sehen wir uns ja mal auf der Alpe Schattwald – ich würde mich freuen. Servus und Pfuids Aich!

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