Sennerin auf Zeit - Alpe Schattwald Tag 5

Auch an Tag 5 gibt es neues zu lernen...

Veröffentlicht am 01.07.2022 - Text von Katrin Frick

Morgens auf dem Weg in den Stall.
Morgens auf dem Weg in den Stall.

Wir produzieren heute Frischkäse, Butterkäse und Alpkäse. Hier wird die Milch ebenfalls im Kupferkessel erhitzt – allerdings bei niedrigerer Temperatur. Dann wird der Käsebruch in verschieden große Förmchen gegossen und beschwert. Über den Tag verliert er durch den Wasserverlust über die Hälfte seines Volumens. Anschließend muss, wie jeden Tag, die Sennküche penibel gereinigt werden. Ich helfe noch bei Annelies in der Küche und backe Kirschstreuselkuchen – da gönne ich mir später ein Stück.

Kirschstreuselkuchen backen - war lecker!
Kirschstreuselkuchen backen - war lecker!

Dann geht es zur Rautalm – Kühe zählen – irgendwann finden Ricarda und ich dann auch alle 58 Stück und wandern wieder zurück zur Alpe. Da das Wetter heute sehr sonnig ist, kommen auch viele Gäste und wir haben ganz schön zu tun. Zwischendurch muss der Käse gewendet, Blumen gegossen und die Eier geholt werden. In der Hektik lasse ich diese vor dem Stall stehen und ein Eierdieb macht sich ans Werk. Abends liegen dann nur noch die Schalen verteilt im Gras. Ich sehe mich verdutzt um und Annelies meint: „Da hat dann wohl wieder Rabe Toni zugeschlagen – der wird immer frecher.“

Die Überbleibsel vom Eierdieb.
Die Überbleibsel vom Eierdieb.

Am Nachmittag kommt uns Tamara, die Enkeltochter, besuchen. Sie hilft beim Service und um 17 Uhr gehen wir die Kühe holen. Als wir losgehen ist es noch trocken, doch das Unheil zog blitzartig auf und da Kuh Frida eine extra Einladung brauchte (ich musste sie persönlich abholen), waren wir beide pitschnass, als wir zurück auf der Alpe waren.

Kühe holen mit Tamara und da regnete es plötzlich wie aus Eimern.
Kühe holen mit Tamara und da regnete es plötzlich wie aus Eimern.

Das wichtigste Utensil für den Umgang mit den Kühen ist übrigens der Stock. Ohne geht’s nie auf die Weide. Man kann damit die Tiere navigieren, antreiben und natürlich auch sich selbst schützen. Ganz wichtig ist auch das richtige Schuhwerk. Ich brauche für die Sennküche Gummistiefel, für die Weiden Bergstiefel (am besten zwei Paar, weil eins meist nass ist), Schuhe für den Stall und dann noch welche für die Stube. Eigentlich ist man den ganzen Tag am Schuhe tauschen. Wichtige Regel: Nie mit den Stallschuhen in die Sennküche. Auf der Alpe tragen eigentlich alle Bewohner Schlappen mit Ziegenfell. Ich hatte natürlich keine und da haben mir Annelies und Bernhard kurzerhand welche geschenkt. Habe mich riesig darüber gefreut.

Geschenk von Annelies und Bernhard - juhu!
Geschenk von Annelies und Bernhard - juhu!

Am Abend scheint dann wieder die Sonne (was für ein verrücktes Wetter) und wir genießen den Feierabend bei einer hauseigenen Brotzeit auf der Terrasse.

Feierabend mit Annelies auf der Terrasse und die Sonne genießen.
Feierabend mit Annelies auf der Terrasse und die Sonne genießen.

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