Allgäu

Bogensport im 3D-Parcours

… hier kommen wir auf Kindheitserinnerungen zurück, und auf uralte archaische Instinkte in uns.

Veröffentlicht am 24.8.2022 - Text von Schorsch

Darüber sollten wir aber das Naturerlebnis nicht vergessen. Dies alles zusammen, Bogen schießen, mit Freunden unterwegs sein, in der Natur etwas Kurioses entdeckt, kann den Tag in einem Parcours zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Wir müssen es nur zulassen.

Natürlich steht das Treffen der 3-D-Ziele im Vordergrund. Wer aber von der reinen Punktejagd auch den Weg zum Naturerlebnis gefunden hat, der ist angekommen. Unmerklich verlangsamt sich der Schritt, man bewegt sich bewusst. Unnötige Geräusche werden vermieden, um die „Stille“ wahrzunehmen. Man „stolpert“ nicht durch das Gelände, man nimmt es in sich auf.

Und wenn man jetzt bewusst in sich hineinhört, bemerkt man wie man sich frei fühlt. So kann man von Station zu Station eine persönliche Veränderung erfahren, welche wir in unserem Alltag nicht mehr wahrnehmen.

Man ruht in sich.

Ein Naturerlebnis der besonderen Art war, als ich vier Kolkraben zuschauen konnte, als sie einen Bussard in der Luft ärgerten. Immer wieder flogen die Kolkraben ihre Angriffe auf den Bussard. Zogen ihn den Schwanzfedern, den Flügelfedern, flogen ihn von oben oder unten an. Über dieses Schauspiel vergisst man den Bogensport, und verliert sich in der Zeit.Ich habe das Glück, dass ich in 10 Minuten in einem Parcours sein kann.

Wer hat es in seinem Berufsleben nicht erlebt, dass man mit beruflichen Problemen nachhause kommt. Man ist nicht gerade gut gelaunt, und braucht etwas, um zurückzukommen. Oft bin ich dann mit dem Bogen in den Parcours.

Man legt einen Pfeil ein, und kommt zu der Erkenntnis, man möchte eigentlich gar nicht schießen. Man setzt sich hin, und schaut sich um. Plötzlich nimmt man Bewegungen wahr, welche man sonst nicht wahrnimmt.

Und so kommen wir wieder zum Anfang dieser Zeilen.

So erging es mir vor einiger Zeit. Ich war im Parcours unterwegs, und laut Parcoursbuch war der Parcours an diesem Tag schon ordentlich besucht. Auf dem Weg zur nächsten Station kam etwas in mein Sichtfeld was meinem Empfinden nach nicht dorthin gehört. Ich konnte nicht sagen was es war, es war einfach nur da. Dieses Gefühl, dass da etwas kommt, was man nicht beschreiben kann. Der Blick fixierte einen Punkt, ohne zu wissen was es ist, geschweige warum. Und plötzlich sieht man dieses „Etwas“, von dem man vorher nur gefühlt hat, dass es da ist.

Auf einem Ast sitzend, der „Ästling“ eines Uhu. Mit Ästling wird der Jungvogel des Uhus bezeichnet, weil sie nach Verlassen des Horstes, auf einem Ast sitzend, auf die Fütterung der Altvögel warten.

Ich denke, dass Bogenschützen vor mir dieses Naturschauspiel nicht gesehen haben. Ansonsten wäre ich von der vor mir laufenden Gruppe, mit Sicherheit, darauf angesprochen worden. Ich bin beileibe nicht der „Indianer“, und auch nicht der „Naturapostel“. Aber ich bin der Meinung, dass gerade dies die Momente sind die uns wieder „erden“.

Dies ein paar Gedanken zum Bogensport als solches.

Nachdem sich der Winter doch deutlich zurückzieht, zieht es uns wieder in den Parcours. Nach den ersten Schüssen, am Einschießplatz oder den ersten Stationen, stellt man fest, dass das mit dem Treffen, über den Winter, doch irgendwie nachgelassen hat. Aber auch hier kann man schöne Erlebnisse haben.

Warum sich über einen solchen Treffer ärgern, auch wenn er „Meilenweit“ daneben ist.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Bogensaison, und werde mich in einem der nächsten Beiträge etwas mit der Ausrüstung und der Technik befassen.

Ein nicht ernst gemeinter Rat zum Schluss: Pfeile, die nicht treffen, sind es nicht wert mit nach Hause genommen zu werden.

Bis zum nächsten Beitrag

Schorsch

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