Schlanke Fichten und ein seltener Specht (1)
Bereits beim Abstieg vom Weiherkopf wandert man durch den ersten sehenswerten Bergwald. Aufmerksamen Beobachtern fällt sofort der Reichtum an Farnen, Moosen und Flechten ins Auge, der stark an nordische Wälder erinnert. Auffällig sind auch der schlanke Wuchs und die herabhängenden Seitentriebe dieser sogenannten Kammfichten. Dadurch wird die Auflagefläche für Schneelasten gering gehalten – eine geniale Anpassung an die Lebensbedingungen im schneereichen Hochgebirge.
Mit etwas Glück entdeckt man einzelne Bäume mit seltsamen, waagrechten Ringen in der Rinde. Hier war der seltene Dreizehenspecht am Werk. Er ringelt mit seinem harten Schnabel die Fichten, um an den im Frühjahr und Sommer aufsteigenden Saft der Bäume zu gelangen.
Naturerlebnisplatz: Die Moore an Ochsenkopf, Wannenkopf und Bolgengrat (2)
Besonders reizvoll sind die Moorgebiete auf dieser Tour. Immer wieder wandert man an kleinen Moortümpeln vorbei, an denen sich im Sommer zahlreiche, zum Teil seltene Libellen beobachten lassen. Auch Grasfrösche fühlen sich in den hochgelegenen Tümpeln wohl und pflanzen sich im Frühjahr erfolgreich fort. In den feuchteren Bereichen der Moore wächst das sternförmige Torfmoos, an den trockeneren Stellen gedeihen Rausch- und Heidelbeere. An vielen Stellen wiegen sich auch die weißen Blütenköpfchen des Wollgrases im Wind.
Der König der Wälder: Die längste Zeit des Jahres führt der Rothirsch in den Bergwäldern rund ums Bolgental ein eher verstecktes Dasein. Wenn aber ab Mitte September die Brunftzeit beginnt, machen sich die mächtigen Tiere lautstark bemerkbar. Bis etwa Mitte Oktober ist mit etwas Glück – vor allem in der Abenddämmerung – das Röhren der männlichen Hirsche zu hören.