Alpenrosenblüte am Rangiswanger Horn - 1.616 m (1)
Die Alpenrose ist wie das Edelweiss und die blauen Enziane ein Symbol für die Bergwelt. Es gibt im Naturpark verschiedene Plätze an denen die Alpenrosenblüte bewundert werden kann. Am Rangiswanger Horn ist es ab Juli soweit. Dann blüht hier die Rostrote Alpenrose. Sie wächst im Gegensatz zur Bewimperten Alpenrose nur auf kalkfreien Böden, weshalb man sie vorwiegend auf den Flyschbergen des Naturparks findet. Die Bewimperte Alpenrose wächst auf den Kalkbergen im Süden des Gebiets, wie zum Beispiel am Besler (vgl. Tour 11), und an einigen Stellen auf den nördlich gelegenen Nagelfluhketten.
Naturerlebnisplatz: Alplandschaft zwischen Anger-Hütte und Rangiswanger Alpe (2)
Von besonderer Schönheit ist der Abschnitt zwischen Anger-Hütte, Ober-Älple und Rangiswanger Alpe. Der leicht ansteigende Weg führt durch eine sehr abwechslungsreiche Alplandschaft, die durch einen harmonischen Wechsel aus Viehweiden und Bergfichtenwäldern gekennzeichnet ist. Auch die Schlucht, die zur Rechten den Weg ein Stück begleitet, weist auf die hohe Bedeutung der Alpwirtschaft in diesem Gebiet hin – sie heißt „Alpentobel“. Von Mitte Mai bis Mitte September wird auf den ersten Blick klar, für wen bereits vor langer Zeit der Wald gerodet wurde.
Überall steht das fürs Allgäu und den Bregenzerwald typische Braunvieh, eine spezielle Kuhrasse, die das Erscheinungsbild des Naturparks wie kein anderes Nutztier prägt. Das Original Braunvieh hat sich hierbei durch jahrhundertelange Auslese als Regionalrasse herausgebildet. Es war besonders an die Lebensbedingungen im Gebirge angepasst. Zur Steigerung der Milchleistung wurde dann in den 60er Jahren eine amerikanische Rasse eingekreuzt.
Aufgrund der nährstoffreichen Böden und der hohen Niederschläge eignet sich der Naturpark wie kaum ein anderes Gebiet im Alpenbogen für die Alpwirtschaft. Über 500 Betriebe führen zur höchsten Alpdichte in Österreich und Deutschland.
Rot verfärbte Beersträucher im Herbst (3)
Wenn das Braunvieh Mitte September ins Tal getrieben wird und das Geläut der unzähligen Kuhglocken verstummt ist, tritt eine andere Besonderheit der Flyschberge zu Tage. Entlang des Panoramawegs breiten sich an vielen Stellen rote Farbteppiche aus. Es sind Zwergstrauchheiden, die im Sommer nur wenig auffallen.
Diese Strauchgesellschaften setzen sich vorwiegend aus Heidel-, Rausch- und Preiselbeeren zusammen und sind typische Vertreter kalkarmer Standorte. Man findet sie verbreitet in den Zentralalpen und – noch viel großflächiger – in den lichten Wäldern der sibirischen und kanadischen Taiga.