Naturerlebnisplatz: Wilde Bolgenach (1)
Die Bolgenach ist auf weiten Strecken ein noch ungezähmter, wilder Gebirgsfluss. Sie entspringt unterhalb des Riedbergerhorns (vgl. Tour 10), passiert Balderschwang und mündet südlich von Sulzberg in die Weißach. Auf gerade einmal 26 Kilometer Länge überwindet sie einen Höhenunterschied von 600 Metern – und trägt entsprechend viel Energie in sich.
Wegen der hohen Fließgeschwindigkeit transportiert sie auch große Gerölle in ihrem Flussbett. Diese werden besonders bei starken Niederschlägen oder während der Schneeschmelze laufend umgelagert. Die zahlreichen Kiesbuchten entlang des Weges sehen deshalb nach jedem Hochwasser anders aus. In diesen dynamischen Lebensräumen bleibt nichts über längere Zeit wie es war.
Auf einigen der schwerer zugänglichen Kiesinseln brütet ein seltener Vogel, der Flußuferläufer. Er ist durch Flussverbauungen überall in seinem Bestand bedroht, hat aber im Naturpark noch einige wenige Rückzugsräume.
Naturerlebnisplatz: Hochschelpen (2)
Bei einem Blick auf die Landkarte würde man es nicht vermuten, aber der Hochschelpen ist ein Aussichtsberg erster Güte. Auf dem Gipfel stehend, lässt sich das Landschaftsbild mit der Geologie in Einklang bringen. Die großen Felswände im Süden gehören zum Hohen Ifen (2.229 m) mit den Gottesackerwänden. Sie sind aus Kalksteinen aufgebaut.
Die zentrale Nagelfluhkette im Norden besteht aus Molassegestein, aus dem einzelne Nagelfluhfelsen herausragen. Sie ist im oberen Bereich waldfrei und es sind keine Feuchtwiesen oder Moorflächen erkennbar. Der Hochschelpen selbst ist mit seinen sanften, fließenden Formen ein typischer Flyschberg. Charakteristisch hierfür sind die nordisch anmutenden Fichtenwälder, aber auch die vielen vernässten Stellen, bis hin zu größeren Flachmoorgebieten, wie sie entlang des Weges immer wieder zu finden sind.
Variante über Lappach- und Höfle-Alpe (3)
Gegen Ende der Tour kann anstelle des Weges an der Bolgenach entlang auch eine etwas höher am Hang gelegene Variante gewählt werden. Dann führt die Route an der Lappach-, der Höfle- und der Schelpen-Alpe vorbei und gibt nochmals einen schönen Einblick in die landschaftsprägende Alpwirtschaft.